Günter L. leidet seit Jahren an Versagensängsten
In dem heutigen Bericht aus meiner Naturheilpraxis geht es um den 53-jährigen Schulleiter Günter L., der seit Jahren unter Versagensängsten leidet. Die Angst zu versagen hat zahlreiche negative Auswirkungen auf unser Denken, Fühlen und Handeln und sie wirkt sich auch negativ auf unseren Beruf und unsere Beziehungen aus.
So auch bei Herrn L., der darüber klagt, dass er ständig unter Druck und Erfolgszwang stehe, nervös und reizbar sei, sich über sich selbst und seine Angst ärgern würde und einfach in vielen Situationen nicht selbstbewusst genug sei. Er bekommt seine Angst und sein mangelndes Selbstwertgefühl einfach nicht in den Griff.
Darüber hinaus leide er in diesem Zusammenhang auch unter Denkblockaden, Konzentrationsstörungen und körperlichen Reaktionen wie starkem Schwitzen unter den Armen bei Schulkonferenzen sowie ständiger Anspannung und Wortfindungsstörungen.
Auch privat hat er ständig Sorge, im Bett zu versagen, zumal er auch gerade in stressigen Lebenssituationen an vorzeitigem Samenerguss (Ejaculatio praecox) leide, was die Beziehung zu seiner Frau auch nicht einfacher machen würde. Aus diesem Grunde hätte er eigentlich schon gar keine Lust mehr an Sex und würde sich dann lieber in seine Arbeit stürzen.
Durch seine ständige Angst fehle ihm auch die in seiner Funktion als Schulleiter notwendige Souveränität; dies führe dazu, dass er mit immer mehr Regularien und Kontrollmechanismen versuche, die Führung der Schule zu gewährleisten, was ihm kurzfristig ein sichereres Gefühl verschaffe.
Die Mitarbeiter/Lehrer halten dies für übertrieben und entziehen sich immer mehr seinem Einflussbereich, was seine Symptomatik noch verstärkt. Er selbst würde dabei gegenüber seinen Kollegen immer misstrauischer und skeptischer.
Er befinde sich in einem Zustand ständiger Anspannung, um die Ordnung in der Schule aufrecht zu erhalten und würde immer misstrauischer und herrischer gegenüber dem Kollegium und auch den Schülern. Durch seine ständige Angst, kann er sein Potenzial einfach nicht ausschöpfen und befürchtet stets durch Fehler zur Rechenschaft gezogen zu werden.
Durch die Schilderung dieser und weiterer Verhaltensweisen im Rahmen der Anamnese bestätigte sich die Enneagrammfixierung des Typs 6, welche mich zu dem passenden homöopathischen Heilmittel führte. Auch die Qualität seines Blickes unterstrich diese Diagnose, denn trotz seiner leitenden Position sprachen Unsicherheit, Anspannung und Angst aus seinen Augen.
Ich habe den Patienten in den letzten zwei Jahren homöopathisch begleitet und ihn auch für die Arbeit mit dem Enneagramm sensibilisiert, was auch dazu führte, dass er eine bessere Eigenwahrnehmung entwickelte und seinen Kollegen auch unvoreingenommener entgegentreten konnte.
Er kann jetzt gelassener mit Situationen umgehen, die Spannung in ihm und im zwischenmenschlichen Bereich haben sich deutlich verbessert und er wird seiner Aufgabe als Schulleiter besser gerecht. Auch das Schwitzen während der Konferenzen hat sich auf ein übliches Maß normalisiert.
Im nächsten Fall geht es um die 43-jährige Anja F., die unter migräneartigen Kopfschmerzen und Gallensteinkoliken leidet und von ihrem Mann zu mir geschickt wurde.
Detlef Rathmer, Heilpraktiker und Homöopath, u.a. Autor der Bücher „Wer du wirklich bist“ und „Rathmer`s großes Enneagramm-Lexikon von A-Z“
www.psychologische-homoeopathie.de
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